Fortsetzung: Der Große Krieg
Klasse 9 der Ludwig-Uhland-Schule besucht die
Ausstellung
Ihr habt das große Glück in einer Zeit zu leben, in der
es seit 70 Jahren keinen innereuropäischen Krieg
mehr gegeben hat“, sagte Bertsch. Dann zeigte er
den jungen Leuten an Hand der zahlreichen
Ausstellungsstücken, wie das vor 100 Jahren war und
wie hier in Schömberg und Umgebung die
Urgroßväter und Urgroßmütter ihrer Eltern diese
Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts erlebt haben.
Ganz nahe kam das Geschehen an die Schüler heran,
wenn sie zum Beispiel die Texte von Feldpostkarten
lasen oder Bilder von blutjungen Männern in ihrer
Frontausrüstung sahen, die wie sie Rentschler,
Keppler oder Bertsch hießen. Beim Betrachten von
Aschenbechern oder Blumenvasen, die aus
Kartuschen und Granatsplittern hergestellt wurden,
weil bei der Materialarmut der Kriegszeit alles
verwertet wurde, meinte Pino Troisi: „Das ist aber
Makaber, für uns heute kaum vorstellbar“.
Mucksmäuschen still war es als Karl-Heinz Bertsch
die Geschichte „Zwetschgen an die Westfront“ vorlas.
Da geht es um einen Dankesbrief eines Lehrers, dem
die neunjährige Schülerin Theresle Senn aus Rohr im
Jahre 1915 ein Paket mit Zwetschgen aus dem
Obstgarten an die Westfront geschickt hatte. Jetzt
bekam das ansonst anonyme, hundert Jahre alte
Geschehen eine ganz persönliche Note und das kam
bei den jungen Zuhörern an.