Schillergedenkstein
Romantische Gedenkfeier zum 200. Todestag Schillers
Nein, eine verhagelte oder verregnet Gedenkfeier zum 200. Todestag
Schillers an der Schillereiche wollte Petrus nicht zulassen, deshalb kam
rechtzeitig die Sonne heraus und vergoldete den Nachmittag und den
Abend. Und so konnte Dieter Wiedenmann , der 1. Vorsitzende des
Heimat- und Geschichtsvereins, mehr als hundert Bürger und Gäste
begrüßen, die trotz der kühlen Temperaturen gekommen waren. Was sie
zu sehen und zu hören bekamen lohnte das Ausharren allemal, stärken
konnten sie sich mit Schillerlocken und Schillerwein.
Vorbereitet und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Heimat- und
Geschichtsverein, dem Schwarzwaldverein und dem Arbeitskreis Kultur
und Bildung. Schauspieler von der Willy-Reichert-Bühne / Theater
Ensemble Sindelfingen trugen unter der Regie von Sabine Willmann
Monologe und Szenen aus: Die Räuber, Kabale und Liebe, Die
Verschwörung des Fiesco zu Genua, Don Carlos und Die Braut von
Messina vor
.Dieter Hülle sprach verbindende Worte und las aus dem Roman
„Schillers Heimatjahre“, von Hermann Kunz vor. Vor und zwischen den
Spielszenen war der Gitarrist Jens Felger von der Musikschule Calw mit
Musik aus Argentinien und mit Jazz aus den 1930er Jahren zu hören. Die
Schauspieler waren mit Leib und Seele bei der Sache. Unter einer
Schillereiche in Gottes freier Natur spielten sie zum erstenmal. Und ihre
Begeisterung übertrug sich auch auf das Publikum. Es war während der
Spielszenen mucksmäuschen still, niemand wollte auch nur ein Wort des
großen Dichters versäumen. Da die Schauspieler auf den Einsatz von
Technik verzichtet hatten, kam eine Stimmung auf wie zu Schillers Zeiten.
Und die Abendsonne vergoldete das Ganze. „Wenn es nicht so kühl wäre,
ich käme mit vor wie in einem Sommernachtstraum“, schwärmte eine
Besucherin, der auch der Schillerwein sichtlich mundete. Mit kräftigem
Applaus dankte das Publikum den Künstlern.
Die Schillereiche wurde zum 100. Todestag des großen Dichters vom
damaligen Verschönerungsverein gepflanzt und hat sich prächtig
entwickelt.
Zu diesem Ereignis wurde damals ein Gedenkstein mit einer
Inschriftentafel aufgestellt. Diese hatte im Laufe der hundert Jahre sehr
gelitten und wurde nun erneuert und mit folgender modifizierter Inschrift
versehen:
Schiller Eiche
Gepflanzt am 9. Mai 1905
zum 100. Todestag von Friedrich von Schiller
Gedenkstein errichtet
zum 200. Todestag
am 9. Mai 2005
Heimat- und Geschichtsverein
Schwarzwaldverein
Schömberg.